Polonnaruwa ist eine Stadt in der Nördlichen Zentralprovinz Sri Lankas. Seit 1982 ist der gleichnamige hervorragend gestaltete archäologische Park ein UNESCO-Weltkulturerbe. Überreste von großen Stupas (singhalesisch „Dagoba“) und Tempeln mit zahlreichen Buddhafiguren sowie von Garten-, Park- und Palastanlagen und diversen Gebäuden einer ausgedehnten Stadt machen die Anlage zu einem Hauptanziehungspunkt des Tourismus. Die heute noch bestehende Kleinstadt hat etwa 13.000 Einwohner (Stand 1981) und ist Hauptort des Verwaltungsbezirks Polonnaruwa.
Hauptstadt des zweitältesten Königreichs von Sri Lanka war Polonnaruwa durch König Vijayabāhu I. (reg. 1055-1110) geworden, der die Chola-Invasoren 1070 zurückschlagen konnte und das Land wieder unter einheimischer Führung vereinigte. Er verzichtete darauf, das 993 zerstörte Anurādhapura wieder zur Hauptstadt zu machen und übernahm die von den Chola gegründete Stadt Polonnaruwa. Ihre Blüte verdankte die ausgedehnte antike Stadt allerdings seinem Enkel Parākrama Bāhu I. (reg. 1153-1186). Während dieser Zeit beherbergte Polonnaruwa auch die Zahn-Reliquie Buddhas, die heute in Kandy aufbewahrt ist.
Parakrama Bahus Herrschaft brachte ein Goldenes Zeitalter für Sri Lanka. Durch die Anlage zahlreicher künstlicher Seen, z.B. des Parakrama Samudra („Parakrama-Meer“) bei Polonnaruwa, und flächendeckender Bewässerungsanlagen, konnte die Landwirtschaft und insbesondere der Reisanbau auch während der Trockenzeit gute Erträge erbringen.
Mehrere Invasionen (u.a. durch Magha von Kalinga 1214; Arya Chakravarti 1284) führten schließlich dazu, dass die Hauptstadt nach Dambadeniya verlegt wurde.